Nach reiflicher Überlegung habe ich mich entschlossen, mal ein 4-rädriges Projekt in Angriff zu nehmen. Es handelt sich um ein Fiat 500 F aus dem Jahre 1970, welchen ich einem Kollegen abkaufen konnte. Der unrestaurierte Zustand war auf den ersten Blick ok, dennoch ist eine Restauration von Nöten. Der Fiat wurde bereits einmal restauriert aber die Arbeiten wurden zum Teil nicht optimal ausgeführt.
Das Modell "F" ist das erste Modell in dem die Scharniere der Türen nach vorn verlegt wurden. Dazu musste auch die Karosserie angepasst werden, was in einer veränderten Dachkonstruktion zu sehen ist. Zudem gab es eine grössere Frontscheibe, und sonstige kleinere Modellanpassungen.
Die Restauration begann mit der Demontage der beiden Türen. Die Vordersitze und die Sitzbank wurden anschliessend herausgenommen. Somit wurde Platz geschaffen für die weitere Demontage der Fenster und des Teppichbodens. Nebst anderen kleineren Teilen wie zum Beispiel dem Faltdach wurde noch der Tank, das Ersatzrad und die Batterie ebenso schon ausgebaut.
am heutigen Abend konnten weitere kleinere Teile abmontiert werden. Die Blinker, Scheinwerfer, die Scheibenreinigungsdüsen, und der Schweibenwischermotor. Der Tacho wurde auch gelöst, es folgten die Stossstangen und schlussendlich auch noch der Motor selbst sowie das Getriebe. Der Motor stammt aus einem 126er und ist somit nicht ganz original, aber das ist soweit egal, weil der neuere Motor ein synchronisiertes Getriebe hat und sogar etwas mehr Kubik. So wie es ausschaut, ist die ursprüngliche Originalfarbe einmal "blu turchese 419" gewesen, dies erkennt man gut am zweiten Foto, dort wo die Mechanik des Schweibenwischers motiert war. Am Unterboden fällt eine dilettantisch ausgeführte Blecharbeit auf - teilweise schlechte, oder sogar fehlende Schweissnähte. Hier muss jetzt gründlich aufgeholt werden, was vorgehend verpfuscht wurde.
zur Abwechslung war's heut mal wieder etwas sommerlich und bei den Temperaturen ging das putzen des Getriebes schon einfacher. Auch wenn das schon einige Zeit kostet, ist man schon wieder ein Schritt weiter.
Die Räder wurden abmontiert, es folgten die Aufhängungen derselben, die Bremstrommeln und noch das Lenkgestänge und die Blattfeder der Vorderachse. Alle vier Stossdämpfer wurden ebenso noch ausgebaut.
Vorne wurden die Teile der Lenkung und der Bremse ausgebaut, es folgten noch die Rohre der Bremsleitungen. Diese mussten erhitzt werden, sonst ging nichts vorwärts. Der Kanal für die Gangschaltung, Seilzüge und Handbremse wurde ebenso noch ausgeräumt. Die Pedale sind auch noch demontiert worden. Das Lenkrad und der Tacho ist entfernt, und der Kabelbaum konnte als ganzes ausgebaut werden. Die Karosserie ist jetzt soweit parat für eine Reinigung, und anschliessende Strahlung.
Neben einigen kleineren Arbeiten wurde das Hilfsgestell zusammengeschweisst und der 500er konnte somit mal aus der Garage geschoben werden.
Ein erster Test zeigt die gute Funktionalität. Im Prinzip wie ein Überrollbügel für die komplette Karosserie. So kann z.B. ohne grossen Aufwand der Boden bearbeitet werden.
Um etwas Ordnung in die herumstehenden Teile zu bekommen, und dadurch mehr Platz zu schaffen, wurde noch ein neues Regal genutzt. Jetzt ist der Raum frei, damit man den "Karren" auch mal unters Dach schieben kann, wenn das Wetter nicht gut sein sollte. Anschliessend wurden die Türen demontiert. Nach der Abnahme der Innenverkleidung konnten die einzelnen Bauteile wie der Türöffner und der Scheibenheber gelöst werden. Nachdem die Fensterrahmen und Halterungen entfernt wurden, konnten auch die Fenster herausgenommen werden. die Klappfenster-Rahmen sind leider in schlechtem Zustand und müssen ersetzt werden.
Nach reiflicher Überlegung sind wir zum Schluss gekommen, dass es besser ist, die Blecharbeiten extern zu platzieren. Antonio konnte ein passenden Anhänger organisieren, und über Kollegen eine vertrauenswürdige Werkstatt in Milano finden. Anschliessend transportierten wir die beiden 500er zur weiteren Bearbeitung dort hin. Wir sind gespannt auf die Blecharbeiten und werden diese nochmals vor der Lackierung begutachten.
Die Karosserie ist zwischenzeitlich partiell sandgestrahlt worden, anschliessende Blecharbeiten wurden ausgeführt, und es wurde bereits gespachtelt und geschliffen. Der Termin für die Lackierung rückt immer näher... Auf der B-Säule und dem Amaturenbrett ist noch die Originalfarbe erkennbar.
Die beiden Oldies wurden mittlerweile lackiert. Jetzt sollten sie wieder baldmöglichst abgeholt werden. In der Zwischenzeit müssen wir nun etwas Gas geben mit den Aufhängungen der Räder etc. damit wir die beiden Autos nach ihrer Ankunft auch schon auf ihre eigenen Beine stellen können, und somit nicht mehr abhängig von einem Hilfsgestell sind.
Bei kalten Minusgraden, aber klarem Himmel ging es heute wieder nach Milano um die beiden Fiat abzuholen. Das Aufladen gestaltete sich schwieriger als gedacht, und es gab leider auch schon ein kleinen Lackschaden, der aber an einer relativ unbedeutenden Stelle ist, und gut geflickt werden kann. Bei strahlender Sonne und 12° ging es wieder heimwärts.
Nochmals wurden einige Stellen überarbeitet: Auflagefläche für die Blattfeder vorn, und die Achsschwingen hinten, und weitere Details des Unterbodens. Anschliessend noch eine grobe Reinigung, innen mit dem Staubsauger, aussen mit einem feuchten Tuch.
nebst einigen anderen Baustellen ging es nun endlich wieder mal etwas weiter beim FIAT. Die Bremsleitungen wurden vorbereitet, die Schenkel für die Hinterräder montiert, Die Federn mit den Stossdämpfern, ebenso schon die Bremsen an einer Seite, sowie die Blattfeder vorn.
Wieder in kleinen Schritten weiter: die Bremsleitungen wurden weiter montiert, die Handbrems-Seile wurden ebenso eingezogen, vorne und hinten sind die Bremsbeläge nun eingebaut, die Handbremse wurde nachträglich ergänzt. Zur Bremse wurden auch die Pedale eingesetzt und der Bremszylinder für das Pedal angeschraubt. Die Lenkstangen wurden sandgestrahlt, neu lackiert und mit Neuteilen ergänzt sowie gleich eingebaut.
Dieses Mal wurde das FIAT-Logo korrekt angepasst, die Löcher gebohrt, und montiert. Die vordere Stosstange wurde angeschraubt. Die Lenkstange musst noch angepasst werden, ebenso die Halterung dafür. Dann konnte sie auch schon montiert werden, ebenso das Lenkrad, und zum Spass wurde bereits mal der Tacho ins Amaturenbrett eingesteckt. Die Reifenmontage folgte ebenso noch, und der Junior liess es sich nicht nehmen, bereits mal auf dem imaginären Fahrersitz "Platz zu nehmen".
Nach gut einem halben Jahr Winterpause gehts etwas weiter. Es wurden einige Ersatzteile gekauft, die nun nach und nach verbaut werden. die Rohre der Heizung wurden sandgestrahlt, neu lackiert und die Klappen erneuert. Das Amaturenbrett wurden mit den Schaltern und dem Aschenbecher bestückt. die beiden Blinker vorne wurden ebenso eingesetzt wie die passenden Lampen dazu auch. Zum Schluss wurde heute noch das Faltdach montiert.
Der Fensterscheiben wurde eingebaut, leider passt die Frontscheibe jedoch nicht so genau, es wird noch Ersatz gesucht. Die Scharniere für die Türen wurden angeschraubt, Die Fensterheber-Mechanik wurde eingebaut, der hintere Stossfänger wurde angeschraubt, Die Motorhaube hinten wurde befestigt, und die Kennzeichenleuchte ebenso. Es folgte noch der Knopf der Motorhaube. Jetzt müssen erst wieder mal weitere Bauteile besorgt werden.
Wieder ist einige Zeit vergangen, nun ist der 500er endlich fertig geworden. Zur Kontrolle ob alles in Ordnung ist, und quasi als letzter Check vor der Motorfahrzeugkontrolle wurde das Auto zu Bill's Garage transportiert. Ein paar Sachen wurden noch korrigiert, und anschliessend war die MFK recht zügig erledigt, und der 500er wurde als Veteran eingetragen. Anschliessend wurde er noch einwandfrei bei Autokosmetik.li gereinigt, poliert und gewachst.